Sprechstunde im SS 2023: Mittwoch, 15-16 Uhr, nach Anmeldung
(Details auf Moodle)
Seminar 030036: William David Ross: Das Richtige und das Gute. Mo, 16:00 - 18:00, Raum IA 01/473 und auf Moodle
Auch wenn das Buch „Das Richtige und das Gute“ (1930) bei weitem nicht so bekannt ist wie Aristoteles „Nikomachische Ethik“, Kants „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ oder Mills „Utilitarismus“, so ist es zweifellos einer der wichtigsten Beiträge zur Moralphilosophie im 20. Jahrhundert. Was ist die Grundlage unserer Moral? Worauf basieren gültige moralische Urteile? Ross Antwort darauf ist eine Theorie, die sich aus einer pluralistischen Deontologie und einem ethischen Intuitionismus zusammensetzt. Moralisches Handeln ist Handeln aus Pflicht, doch es gibt nicht nur eine Pflicht, sondern verschiedene miteinander konkurrierende prima facie Pflichten. Diese sind uns einzeln intuitiv einsichtig, doch in jedem Einzelfall muss abgewogen werden, welcher zu folgen ist. Im Zentrum des Seminars steht die genaue Lektüre des Buchs. Zusätzlich werden wir kritische Stimmen sowie neuere Weiterentwicklungen der Theorie lesen und diskutieren.
William David Ross: Das Richtige und das Gute. Übersetzt und herausgegeben von Bernd Goebel und Philipp Schwind. Hamburg: Meiner 2021. (Bitte anschaffen!)
Ergänzende Literatur wird am ersten Seminartag zur Verfügung gestellt.
Seminar 030096: Erinnerung. Di, 12:00 - 14:00, Raum GA 03/46 und auf Moodle
Erinnerungen sind ein zentraler und faszinierender Teil unseres Lebens. Die Philosophie beschäftigt sich seit ihren Anfängen mit diesem Thema und in jüngerer Zeit hat sich dazu eine sehr ausdifferenzierte Diskussion etabliert, die auch in lebhaftem interdisziplinärem Austausch mit Fächern wie der Psychologie und Neurowissenschaft steht. Was ist eine plausible Theorie von Erinnerung? Bedarf es immer eines kausalen Zusammenhangs? Rufen wir Inhalte wieder auf oder konstruieren wir sie neu? Reisen wir beim Erinnern ganz ähnlich in der Zeit in die Vergangenheit, wie wir bei Vorstellungen in die Zukunft reisen? Gibt es emotionale Erinnerung, in der nicht nur enthalten ist, was stattgefunden hat, sondern auch noch einmal erlebt wird, wie es sich angefühlt hat? Diese und andere Fragen werden wir im Sinne einer Einführung in die Philosophie der Erinnerung anhand von ausgewählten Texten diskutieren (u.a. von Max Deutscher, Kourken Michaelian, Sven Bernecker, Dorothea Debus).
Die Literatur wird am ersten Seminartag digital zur Verfügung gestellt.
(Details auf Moodle)
Einführungsseminar (HS1, 030022): Aristoteles' Nikomachische Ethik. Di, 12-14 Uhr, Raum GABF 04/511 und auf Moodle
Aristoteles‘ Nikomachische Ethik gehört zu den großen Klassikern der Philosophiegeschichte. Sie ist der Beginn der Tradition der Tugendethik, die als einer der drei großen moralphilosophischen Ansätze neben der Deontologie und der Utilitarismus bis in die Gegenwart hinein aktuell ist. In der Nikomachischen Ethik entfaltet Aristoteles seine Theorie des guten menschlichen Lebens und erörtert die Tugenden, deren Ausübung zu diesem Ziel führen sollen – etwa Tapferkeit, Gerechtigkeit und Freundschaft. Nach seiner Sicht gehen individuelles Glück und gutes gemeinschaftliches Leben Hand und Hand. Er legt aber auch die Grundlagen für philosophische Handlungstheorie, indem er Themen wie Vorsätzlichkeit und Willensschwäche behandelt. Das Seminar ist als Lektüreseminar konzipiert: wir werden ausgewählte Textausschnitte genau lesen und diskutieren.
Literatur: Aristoteles: Nikomachische Ethik. Übersetzt und herausgegeben von Ursula Wolf. Reinbek bei Hamburg, Rowohlt. 2006 (bitte anschaffen!).
Colloquium Digitale. Di, 16-18 Uhr, RAum GA 3/145, 030129
Zusammen mit Prof. Sebastian Weydner-Volkmann.
Forschungskolloquium zur Philosophie aller (vor allem aber ethischer) Themen, die mit digitaler Technik zu tun haben. Es werden Abschlussarbeiten und aktuelle Forschungsliteratur gelesen und diskutiert. Außerdem werden Gastvorträge eingeladen.
(wegen der Pandemie finden die Seminar online statt; Details auf Moodle)
Masterseminar: Zeit, Person und Narration, Di, 12-14 Uhr, 030085
Was heißt es, eine Person zu sein? Einige meinen, dass dazu wesentlich gehört, sich das eigene Leben als eine Geschichte erzählen zu können. Personen seien narrative Wesen. Was ist dran an dieser Idee? Sicher gehört zu Personen eine Art von Selbstverständnis und dieses muss auf gewisse Weise die Vergangenheit und die Gegenwart verbinden, sodass man vor diesem Hintergrund Pläne für die Zukunft machen kann – alles zusammen kann man dann eine Geschichte nennen. Aber was bedeutet das genauer und wie weit trägt das? Können wir nicht große Brüche im Leben haben, die sich zu keiner sinnvollen Erzählung zusammenstellen lassen? Was für eine Vorstellung von Sinn im Leben ist mit der Idee des narrativen Lebens einer Person verbunden? Und wäre der Zusammenhang, um den es geht, nicht womöglich allein in Begriffen von zeitlicher Bezugnahme zu beschreiben, anstatt mit dem Begriff der Narration, der als literarischer Gattungsbegriff das Leben aus der Perspektive der Ästhetik zu begreifen scheint? Diese und andere Fragen behandeln wir in diesem Seminar anhand von ein paar klassischen und vornehmlich aktuellen Texten, darunter Marya Schechtman, Galen Strawson, Valerie Tiberius, Peter Bieri und Thaddeus Metz. Zu dem Seminar gehört auch die Teilnahme an der internationalen Tagung „Time and the Good Life“, die im Mai 2021 an der Universität Bochum stattfinden wird. Die Literatur wird zu Vorlesungsbeginn im Moodlekurs zur Verfügung gestellt.
Bachelorseminar: Ethik des „Emotion Computing“, Mo, 14-16 Uhr, 030042
Die digitale Technik wird nicht nur genutzt, um menschliches Denken, Folgern und Entscheiden nachzuahmen und zu unterstützen („Künstliche Intelligenz“), sondern auch, um menschliche Emotionen zu erkennen, zu beeinflussen und zu simulieren. Während die Forschung dazu (unter dem Label von „emotion computing“, „affective computing“ oder „emotion AI“) und Entwicklung von Anwendungen in diesem Bereich schnell fortschreiten, sind begleitende und kritische ethische Überlegungen dazu bisher vergleichsweise wenig ausdifferenziert. In diesem Seminar werden wir uns Grundlagen und Anwendungsbeispiele dieser Technologie ansehen und in ethisch und moralischer Hinsicht diskutieren. Was für ein Emotionsverständnis liegt dieser Technik zugrunde? Welche Chancen und Risiken sind verbunden mit sozialen Robotern, Freundschaftschatbots und psychographischem Targeting für die Werbung? Die Literatur wird zu Vorlesungsbeginn im Moodlekurs zur Verfügung gestellt.
Kolloquium: Philosophie des Digitalen, Di, 18-20 Uhr, 030119
Zusammen mit Prof. Sebastian Weydner-Volkmann.
Forschungskolloquium zur Philosophie aller (vor allem aber ethischer) Themen, die mit digitaler Technik zu tun haben. Es werden Abschlussarbeiten und aktuelle Forschungsliteratur gelesen und diskutiert. Außerdem werden Gastvorträge eingeladen.
(wegen der Pandemie finden die Seminar online statt; Details auf Moodle)
Masterseminar: Zeitlichkeit und gutes Leben, Di, 12-14 Uhr, 030063
Wenn Zeit im Kontext praktischer Lebensführung thematisiert wird, dann größtenteils nur in zwei Hinsichten: entweder als Dauer des Lebens und damit als Problem der Endlichkeit, mit dem wir uns auseinandersetzen müssen (vgl. dazu z.B. Knell 2015 und Kreuels 2015); oder als Geschwindigkeit und vor allem als problematische Beschleunigung der Lebensführung (vgl. z.B. Rosa 2013 und Avanessian und Mackay 2014). Mit diesen Themen sind aber die zeitlichen Aspekte eines menschlichen Lebens noch nicht erschöpft. Es gilt zu fragen: Was bedeutet es für die Möglichkeit eines gelingenden Lebens, dass wir in der Zeit leben, zeitliche Wesen sind, also Stunden, Tage und Jahre kennen, dass wir von früher, gleichzeitig und später sowie von vergangen, gegenwärtig und zukünftig sprechen? Es lassen sich mindestens drei weitere Fragekomplexe unterscheiden: Die der Zeitverwendung (wofür sollten wir Zeit wie nutzen?), die des sich Einrichtens in der Zeit (wie können wir uns mit dem ständigen, unwiederbringlichen „Verfließen“ der Zeit arrangieren?) und die des Bezugs auf verschiedene Zeitmodi (wie weit muss ich immer auch ein Verständnis von mir in der Vergangenheit und Zukunft haben, um in der Gegenwart gut zu leben?). In dem Seminar werden wir zuerst Klassiker der Philosophie der Zeitlichkeit lesen (Bergson, Husserl, Heidegger, Arendt, MacTaggert), danach Kernthemen von Theorien des guten Lebens besprechen (Sinn, Glück), um schließlich aktuelle Positionen zur Bedeutung von Zeitlichkeit für ein gutes Leben zu diskutieren (u.a. Cheshire Calhoun 2018, Michael Bratman 2018). Dies ist das erste von zwei aufeinander aufbauenden Seminaren zum Oberthema „Zeit und gutes Leben“. Im SS 2021 schließt „Zeit, Narration und Person“ an. Die Teilnahme am ersten Seminar verpflichtet nicht zur Teilnahme am zweiten. Für die Teilnahme am zweiten wird aber die Teilnahme am ersten empfohlen.
Zur Vorbereitung empfohlen: Sieroka, N. (2018). Philosophie der Zeit. Grundlagen und Perspektiven. München, C.H. Beck.
Bachelorseminar: John Stuart Mill: Utilitarismus, Mo, 16-18 Uhr, 030053
Was macht eine Handlung zu einer moralisch guten oder schlechten? John Stuart Mills „Utilitarismus“ ist ein kanonischer Text zu dieser Frage. Er vertritt mit dem Utilitarismus die bekannteste Form des Konsequentialismus, der neben der Deontologie und der Tugendethik zu den prominentesten Theorien der Moral gehört: Moralisch gut ist die Handlung, welche den erwartbaren Nutzen maximiert. Wir werden in dem Seminar den Text (in deutscher Übersetzung) im Detail lesen, analysieren und diskutieren.
Textgrundlage (bitte anschaffen): John Stuart Mill: Utilitarianism/Der Utilitarismus. Englisch/Deutsch. Übersetzt von Dieter Birnbacher. Stuttgart 2006.
Einführung in die Philosophie der Emotionen
Was sind Emotionen? Und was bedeuten sie für das menschliche Leben? Als erstes denkt man an starke Empfindungen: Wie es ist, wenn man sich freut, wenn man in Wut gerät oder traurig ist. Aber Emotionen motivieren uns auch zu Handlungen, die wir ohne sie nie tun würden. Und mit Emotionen gehen nicht nur akute körperliche Veränderungen wie Mimik, Herzklopfen oder Tränen einher, sondern auch langfristige Wünsche. Schließlich scheinen sie sowohl bestimmte Überzeugungen vorauszusetzen, wie andere auch bedingen zu können. Sie hängen mit unseren Werturteilen zusammen. Und mit ihnen stehen wir in Beziehungen zu anderen Menschen. In dem Seminar lesen und diskutieren wir ausgewählte Texte verschiedener zeitgenössischer Autor:innen, die unterschiedliche Theorien zu Gefühlen, Emotionen, Stimmungen und Körperempfindungen anbieten. Dazu gehören u.a. Ronald de Sousa, Bennett Helm, Carolyn Price, Jan Slaby.
Künstliche Intelligenz und Theorien der Moralität
KI-basierte Systeme können aufgrund ihrer Algorithmen priorisieren, klassifizieren, assoziieren und filtern. Je nach Einsatzort treffen sie damit bestimmte Entscheidungen und diese Entscheidungen können auch moralisch relevant sein. Da Menschen immer mehr Entscheidungen an Maschinen abgeben, zur eigenen Erleichterung, liegt es nahe, dass auch immer eher moralisch relevante Entscheidungen abgegeben werden. Da stellt sich die Frage, ob KI-Systeme selbst moralische Akteure sein können. Dafür spricht, dass man schon jetzt sagen kann, dass sie zumindest in einem eingeschränkten Sinn moralische Gründe bei ihren Entscheidungen beachten können, so man sie ihnen beibringt. Und es ist nicht auszuschließen, dass sie noch mehr von dem, was wir „aus Gründen handeln“ nennen, können werden. Wenn dies der Fall ist, dass man ihnen moralische Akteurschaft zuschreibt, stellt sich anschließend die Frage, ob man sie dann nicht auch für moralisch berücksichtigenswert halten muss. Diese Fragen werden in dem Seminar ausgehend von Texten behandelt, die es schon konkret dazu gibt, und außerdem anhand von allgemeineren Texten zu moralischer Akteurschaft und moralischem Status. Dabei wird auch der Vergleich mit Diskussionen zu Gruppen-Akteurschaft wichtig sein, da diese teilweise als ein Fall davon gehandelt wird, dass ein moralischer Akteur nicht zugleich moralisch berücksichtigenswert ist.
SS 2019 Humboldt Universität zu Berlin
- Aristoteles: Nikomachische Ethik Bachelorseminar
- Ethik der Künstlichen Intelligenz Masterseminar
FS 2019 Universität Basel
- Menschenwürde in aktuellen Debatten Bachelorseminar
WS 2018/19 Friedrich-Alexander-Universität Erlangen
- Einführung in die Praktische Philosophie Vorlesung
- Aristoteles: Nikomachische Ethik Bachelorseminar
- Ethische Probleme im Umgang mit Masterseminar
künstlicher Intelligenz
Eidgenössische Technische Hochschule Zürich
- Ethische Probleme im Umgang mit Seminar
künstlicher Intelligenz
FS 2018 Universität Zürich
- „Enhancement und Verletzlichkeit“ Proseminar
HS 2017 Universität Bern
- Human Dignity in Ethics, Law, and Politic Masterseminar
Universität Zürich
- Grundlagenkurs Ethik (Medizinische Fakultät) Proseminar
FS 2017 Universität Zürich
- Thomas Hobbes: Leviathan Proseminar
- Zeit und gutes Leben Seminar
- Aktuelle Texte der Moralphilosophie Kolloquium
WS 2106/17 Freie Universität Berlin
- Einführung in die Theoretische Philosophie Proseminar
- Laurie Paul: Transformative Experience Hauptseminar
SS 2016 Humboldt Universität zu Berlin
- Einführung in die Angewandte Ethik Vorlesung
- Aktuelle Texte der Moralphilosophie Kolloquium
- Gefühle in der moralischen Bildung Hauptseminar
- Menschenwürde in der Angewandten Ethik Proseminar
WS 2015/16 Universität Wien
- Kollektive Verantwortung
in einer globalisierten Welt Seminar
- Die Idee der Menschenwürde
und ihre Rolle in der Angewandten Ethik Seminar
Kunstakademie Düsseldorf
- Gefühle in Bildern. Blockseminar
SS 2015 Berlin
- Idee und Begriff der Menschenwürde Vorlesung
- Feministische Ethik Hauptseminar
- Rituale, Mythen und Strukturen. Von Claude
Lévi-Strauss bis Roland Barthes Proseminar
- Einführung in die Praktische Philosophie Proseminar
Kunstakademie Düsseldorf
- Gefühle verstehen. Einführung Blockseminar
in Emotionstheorien
SS 2014 Universität der Künste Berlin
- Kunst und Erkenntnis Seminar
Georg-August-Universität Göttingen
- Kunst und Erkenntnis Seminar
WS 2013/14 Erasmus Mundus Programm (Winterschule in Coimbra, Portugal)
- L’amour et ses usages Blockseminar
SS 2013 Georg-August-Universität Göttingen
- Was ist schön? Ästhetische Positionen Seminar
der Gegenwart
SS 2012 Georg-August-Universität Göttingen
- Moralischer Sentimentalismus Proseminar
Universität Luzern:
- Adam Smith’s „Theory of Moral Sentiments“ Proseminar
Kinder-Uni Göttingen
- Philosophie für Kinder zum Thema
„Gerechtigkeit“ und „Gefühle“
WS 2010/11 Georg-August-Universität Göttingen
- David Humes Moralphilosophie Proseminar
SS 2010 Georg-August-Universität Göttingen
- Menschenwürde Seminar
- Baruch de Spinoza: „Ethik“ Seminar
Schwerpunkt Affektlehre
WS 2009/10 Georg-August-Universität Göttingen
- Zur Moralität persönlicher Beziehungen Seminar
- Arthur Schopenhauer:
„Über die Freiheit des menschlichen Willens“ Proseminar
SS 2009 Georg-August-Universität Göttingen
- Gleichheit, Gerechtigkeit und der Wert
des Individuums Proseminar
- Scham und Schuldgefühle in der Moralphilosophie Proseminar
WS 2008/09 Georg-August-Universität Göttingen
- Moralische Probleme beim Forschen am
ungeborenen Leben Hauptseminar
- David Hume: „Abhandlung über die
menschliche Natur“. Die Affekte Proseminar
SS 2008 Georg-August-Universität Göttingen
- Was sind Emotionen? Positionen einer aktuellen
philosophischen Debatte Proseminar
Freie Universität Berlin
- Zur Sprache der Musik Seminar
2008-2014 Georg-August-Universität Göttingen
- Organisation und Moderation einer Abendveranstaltung pro
Semester zum Modul „Außerschulische Vermittlungskompetenz“
(außer 2011)