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VM 1: Formen und Prozesse der Bildung

Das Modul besteht aus zwei Modulteien, die jeweils studiert werden müssen:

  • Teil 1: Identität und Sozialität

Unter Identität versteht man die Antwort auf die Frage, als wer sich jemand selbst versteht und von anderen erkannt und anerkannt wird. Die Identitäts-Frage ist vor allem in der Moderne thematisch (und in der Spätmoderne problematisch) geworden, weil im Zuge der Modernisierung und ihren Prozessen funktionaler Differenzierung die Frage, als wen ich mich selbst verstehe, nicht mehr bloß mit einem Verweis auf die Zugehörigkeit zu einer Familie, Gemeinschaft oder etwa Religion beantwortet werden kann. Das moderne Individuum scheint sich vielmehr nur aus sich selbst heraus verstehen zu können, wofür auch die nach wie vor große Bedeutung von Konzepten z. B. wie Autonomie und Authentizität zu sprechen scheint. Die in dem Modulteil thematisierten Theorien der Identität, Anerkennung und Subjektivierung versuchen demgegenüber insbesondere die Relationalität und Differenz der Selbstbilder bzw. -verhältnisse in den Blick zu nehmen und betonen daher die konstitutive Bedeutung Anderer für die Epigenesis des Selbst. Da wir uns immer mit und von anderen her erlernen – und sich die Vorstellung von uns selbst im Laufe unseres Lebens zugleich immer wieder modifiziert – ist mit Identität nicht nur stets eine sich in konkreten Praktiken formierende spannungsvolle Einheit zum Ausdruck gebracht, sondern auch die soziale Formation individueller Selbstverhältnisse markiert.

  • Teil 2: Genealogie pädagogischer Wissensformen

Die Identität bildet sich konkret im Prozess des Aufwachsens und im Zuge eines Lebenslaufs, die durch gesellschaftliche Einflüsse sowie kulturelle Normen und Werte geprägt werden und einem historischem Wandel unterliegen. Das Modul führt deshalb auch exemplarisch in die kulturelle und historische Vielfalt der Formen des Aufwachsens, der Generationenverhältnisse und der Lebensgestaltung ein und hat die Befähigung zur selbstständigen, reflektierten Analyse der kulturellen und historischen Voraussetzungen und Folgen spezifischer Formen des Aufwachsens und der Erziehung zum Ziel. Dazu gilt es, in systematischer wie historischer Perspektive die Bedeutung unterschiedlicher Sozialisationsinstanzen wie etwa der Familie und der Massenmedien, der Human- und Biowissenschaften, schließlich auch politischer, wirtschaftlicher und kultureller Einflussfaktoren abwägend zu diskutieren. Aufgrund ihrer Bedeutung in der jüngeren Geschichte und Gegenwart bilden die Entwicklung, Leistungen und Folgeprobleme institutionalisierter Erziehungsformen einen besonders herausgehobenen Untersuchungsgegenstand.

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