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Zum Tod von Prof. Dr. Hans-Ulrich Hoche

11.10.2023

Die Fakultät für Philosophie und Erziehungswissenschaften und das Institut für Philosophie I trauern um ihren sehr geschätzten Kollegen und Altdekan, Prof. Dr. Hans-Ulrich Hoche. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Nachruf

Dass ein Philosophieprofessor, welchen Geschlechts auch immer, das Buch eines Unbekannten liest, wenn ihn das Thema interessiert und er auch einiges dazu publiziert hat, kommt öfter vor. Dass er das Buch gut findet, obwohl es seinen bisherigen Überzeugungen widerspricht und weder er selbst noch seine einschlägigen Veröffentlichungen darin erwähnt werden, ist praktisch ausgeschlossen. Nicht so bei Prof. Dr. Hans-Ulrich Hoche: ihm ging es immer primär um die philosophische Sache selbst und nicht um persönliche Profilierung. Seine Lehre und seine Veröffentlichungen waren an der Phänomenologie Edmund Husserls und der Sprachanalytischen Philosophie orientiert und befassten sich überwiegend mit Themen der Metaethik und dem Leib-Seele-Problem. In seinen Lehrveranstaltungen dominierte nicht seine professorale oder eine andere Art von Autorität, geschweige denn der Zeitgeist, sondern bestimmend war ‚der zwanglose Zwang des besseren Arguments‘ im besten Sinne des Wortes. 
Hans-Ulrich Hoche (*1932) wurde 1962 bei Ludwig Landgrebe in Köln promoviert, habilitierte sich 1971 an der Ruhr-Universität Bochum und war dort Professor für Philosophie von 1973 – 1996. Von 1991 – 1993 war er Dekan der Fakultät für Philosophie, Pädagogik und Publizistik. Er war allgemein ein sehr geschätzter Kollege. Am 10. Oktober 2023 ist er im Alter von 91 Jahren verstorben.
Prof. em. Dr. Ulrich Pardey, 19.10.23