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Qapito! - Quellen sicher erschließen.

Ob Recherchen im Netz, Kommunikation über Messengerdienste oder die Lösung von Hausaufgaben mit Unterstützung von Erklärvideos auf YouTube – für Kinder und Jugendliche gehört das Internet zu ihrem selbstverständlichen Alltag. Der vergleichsweise geringe Aufwand, im Internet Öffentlichkeit herzustellen, geht jedoch auf Kosten der Glaubwürdigkeit: Institutionen und Individuen posten im Internet nicht nur akkurate Sachinformationen, sondern verbreiten auch schlecht recherchierte Behauptungen, Werbebotschaften oder politisch gefärbte Weltanschauungen. Um aus dem reichhaltigen Informationsangebot gezielt seriöse Informationen auszuwählen, benötigen Heranwachsende Kompetenzen zur Quellenbewertung. Sie müssen rekonstruieren, von wem, wann und mit welcher Intention eine Information veröffentlicht wurde, um nicht auf Werbebotschaften, Verschwörungsideologien oder schlichtweg veraltete Informationen hereinzufallen.

Das Projekt fördert Quellenbewertungskompetenz von Jugendlichen in zwei Weisen: Zunächst entwickeln und erproben wir in Zusammenarbeit mit dem Institut für Journalistik der TU Dortmund modulare Workshop-Konzepte. Diese zielen darauf ab, die Teilnehmenden mit dem mehrdimensionalen Konzept „Fake News“ sowie mit Möglichkeiten zur Identifizierung dieser Phänomene vertraut zu machen. Basierend auf modularen Elementen werden wir die Workshops an die individuellen Bedürfnisse der teilnehmenden Gruppen anpassen können. Nach Abschluss unserer Workshops sollen die Teilnehmenden in der Lage sein, Quellen selbständig und systematisch auf ihre Glaubwürdigkeit hin zu beurteilen und den Wahrheitsgehalt einer Aussage zu überprüfen.

In einer zweiten Säule beraten wir wissenschaftlich die Entwicklung eines Serious Games mit einer ähnlichen Agenda. Von Jugendlichen wird erwartet, dass sie in einem app- und webbasierten Spiel mehrere Stufen durchlaufen, indem sie Fakten von Fälschungen unterscheiden. Die Fälle basieren auf evidenzbasierten Szenarien und die Wirkung dieses Gamifikation-Elements auf die Erkennung von „gefälschten Nachrichten“ wird evaluiert werden.

Am Ende des Projekts werden die modularen Workshop-Elemente als offene Bildungsressourcen (OER) veröffentlicht und weit verbreitet, so dass sie in einen regulären Schullehrplan integriert werden können. Damit tragen wir mit diesem Projekt zur Widerstandsfähigkeit gegenüber gezielten Desinformationskampagnen, verdeckten Werbebotschaften und Verschwörungsideologien bei.

Fördergeber: Deutsche Telekom Stiftung

Projektleitung: Prof. Dr. Marc Stadtler, Prof. Dr. Sandra Aßmann

Projektteam RUB: Philipp Marten, Katharina Bauer, Carolin Daniel, Kira Lewandowski

Kooperationspartner: Prof. Dipl.-Chem. Holger Wormer (TU Dortmund), Waza Games

Zeitraum: 10/2020-03/2022