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Dr. Caroline Grabensteiner

Kurzvita:
Dr. Caroline Grabensteiner, M.A., Jg. 1988, Bachelor- und Masterstudium am Institut für Bildungswissenschaft an der Universität Wien mit den Schwerpunkten Schulforschung,Allgemeine Pädagogik und Medienpädagogik. Neben dem Studium Trainerin, Coach und Projektleiterin in Jugendqualifizierungsprojekten. Danach Fellow bei Teach for Austria als Lehrerin für Deutsch und Sport an einer Mittelschule im 10. Wiener Gemeindebezirk. 2018-
2021 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Pädagogischen Hochschule Zürich im Forschungsprojekt „Hausaufgaben und Medienbildung“ (SNF 175909) unter der Leitung von Dr. Klaus Rummler. Seit 2021 Hochschullehrerin im Bereich Medienbildung am Zentrum für Lerntechnologie und Innovation der Pädagogischen Hochschule Wien. 2020-2021 Doktorandin am Lehrstuhl Soziale Räume und Orte des non-formalen und informellen Lernens. Erstbetreuerin der Arbeit ist Prof. Dr. Sandra Aßmann (RUB), zweitbetreut wird die Arbeit von Prof. Dr. Angela Tillmann (TH Köln).

Caroline Grabensteiners Dissertation wurde im September 2023 mit dem Dissertationspreis der Sektion Medienpädagogik der DGfE ausgezeichnet. Die Laudatio von Ben Bachmair und Uwe Sander kann hier nachgelesen werden. 

Seit September 2023 ist Caroline Grabensteiner Professorin an der Goethe-Universität Frankfurt und leitet den Arbeitsbereich "Digitalisierung und Schule".

Hier gelangen Sie zur Homepage, und hier zum Arbeitsbereich. 


Promotionsthema:
"Die vernetzte Schulklasse. Medienhandeln als Herstellung von Bildungsverhältnissen am Beispiel von Instant Messaging in Schulklassen."


Abstract:
Schüler:innen nutzen Instant Messaging, um mit Freund:innen und Kolleg:innen in Kontakt zu sein. Vor allem WhatsApp ist ein beliebtes Medium zum Austausch mit der Schulklasse, speziell in informellen Lernkontexten, zum Beispiel beim Lernen oder Erledigen von Hausaufgaben. Meist haben Lehrpersonen und Eltern keinen Zugang oder Einblick in diese Chatgruppen. Vor diesem Hintergrund werden Klassenchats, die sich innerhalb von
Schulklassen formieren, als Räume gesehen, in denen Schüler:innen in Relation zur Schulklasse als primären sozialen System, sowie im gemeinsamen Medienhandeln ein Selbst- und Weltverhältnis, im Sinne von Medienbildung, herstellen.

Die leitende Forschungsfrage lautet:
Wie konstituiert sich das Wechselverhältnis der Einzelnen zur Welt, zur Gemeinschaft und sich selbst (Medienbildung) im Medienhandeln als relationaler Handlungszusammenhang (Agency) am Beispiel von Instant Messaging (soziale Praxis) unter Schüler:innen?


Ausgehend von der Untersuchung des Medienhandelns wird eine gegenstandsbezogene Theorie entwickelt, die den relationalen Handlungszusammenhang in seinen Komponenten beschreibt. Kontexte, Themen und Kommunikationsformen werden in Beziehung gesetzt zu Wechselverhältnissen zwischen den Einzelnen und sich selbst, ihrer sozialen sowie material-technischen Umgebung. So wird die Schulklasse zur sozialen Bezugsgruppe, die gemeinsam mediale Praktiken etabliert. Gruppenthemen und Zwecke werden stetig neu ausverhandelt. Instant-Messaging-Gruppen werden als mediale Kontexte rekonstruierbar in dynamischen Prozessen der Herstellung von Relationen. In der technischen Struktur der Instant Messaging Anwendung bieten sich Möglichkeiten, sich selbst innerhalb dieser Konstellation zu entwerfen, bestimmte Rollen einzunehmen und etablierte Praktiken mitzugestalten oder herauszufordern. Solcherart konstituierte Möglichkeitsräume für die Herstellung individueller und kollektiver Selbst- und Weltrelationen stellen Medienhandeln ins Zentrum von Medienbildung. Damit trägt das gleichzeitig zu einer Aktualisierung von Medienbildung bei, indem diese als sozialer Konstruktionsprozess in handelnder Auseinandersetzung mit Welt, Gemeinschaft und Biografie formuliert wird.

Zur Publikation.

 

Ansprechpartner / Sekretariat
Claudia Setterich

Tel: 0234 / 32- 28565

Mail: sro-ife@rub.de
Web: https://ife.rub.de/sro

Raum: GA 1/33