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Das Praxissemester


Das etwa fünf Monate umfassende Praxissemester ist das Kernelement des Studiums im Master of Education. Zentrales Ziel des Praxissemesters ist es, bei angehenden Lehrkräften eine „forschende Grundhaltung“ anzubahnen, die langfristig zu einer kritisch-reflektierten Berufspraxis beitragen soll. Das Praxissemester dient der Verschränkung theoretischer und praktischer Fragestellungen und Perspektiven und soll eine Integration bildungswissenschaftlicher und fachwissenschaftlicher bzw. fachdidaktischer Studienanteile ermöglichen. 

Sie absolvieren das Praxissemester in der Regel im zweiten oder dritten Master of Education-Semester. Bitte beachten Sie, dass der schulpraktische Teil des Praxissemesters in bestimmten Fächern, derzeit Chemie, Geografie, Latein/Griechisch, Physik und Russisch, nur einmal im Studienjahr, und zwar im Wintersemester, absolviert werden kann. In diesen Fächern liegt das Praxissemester für Studierende dann unter Umständen bereits im zweiten oder aber erst im vierten Semester. 

Beachten Sie außerdem, dass das Absolvieren und Bestehen der Vorbereitungsseminare in den beiden Unterrichtsfächern und Bildungswissenschaft Voraussetzung sind, um zum Praxissemester zugelassen zu werden.

Das Praxissemester beginnt jeweils Mitte Februar (Sommersemester) bzw. Mitte September (Wintersemester). Die Anmeldung erfolgt im Oktober/November für den Durchgang ab Februar bzw. im April/Mai für den September-Durchgang (vgl. konkrete Anmeldefenster). Bitte prüfen Sie die genauen Termine und informieren sich über die Informationsmaterialien der PSE unter https://www.pse.rub.de/lehramtsstudium/praktikumsbuero/praxissemester-in-der-masterphase/  

Im Praxissemester absolvieren Sie Praxisstudien von Montag bis Donnerstag in der Schule. Zu Beginn des Praxissemesters, d.h. außerhalb der Vorlesungszeit, erhalten Sie freitags Einführungsveranstaltungen durch die zugeordneten Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL) Bochum oder Hagen. Während der Vorlesungszeit ist der Freitag als Seminartag für universitäre Seminarveranstaltungen reserviert. Im dreiwöchentlichen Rhythmus finden an der RUB alternierend die Seminare zu Fach 1 und 2 sowie das Begleitseminar in Bildungswissenschaft statt. 

Die Ausbildungszeit beträgt im schulpraktischen Teil mindestens 390 Zeitstunden, worin 250 Zeitstunden Anwesenheit in der Schule enthalten sind. Nachgewiesen werden müssen im Rahmen der Anwesenheitszeiten im Unterricht unter Begleitung Unterrichtsvorhaben im Umfang von insgesamt 50 bis (maximal) 70 Unterrichtsstunden. Der Umfang von 50 Unterrichtsstunden darf nicht unterschritten werden. Die unterschiedlichen Unterrichtsvorhaben sollen möglichst gleichmäßig auf die beiden Unterrichtsfächer verteilt werden. 

Die universitären Begleitungen zum Praxissemester werden in den beiden Unterrichtsfächern durch eine Modulprüfung abgeschlossen, welche je nach Fach unterschiedliche Formate haben kann (z.B. Studienprojekt, Kolloquium). In Bildungswissenschaft bearbeiten Sie eine so genannte Beobachtungs- und Analyseaufgabe. Hierbei haben Sie im Rahmen einer Präsentation die Aufgabe, anhand einer beobachteten Situation aus der schulischen Praxis Mechanismen, Handlungsprobleme oder Strukturmuster pädagogischen Handelns exemplarisch darzustellen und Schlussfolgerungen für Ihre eigene Professionalisierung daraus abzuleiten. Bei diesem Format wird das Ziel einer wissenschaftlich reflektierten Beobachtung und Analyse pädagogischer Praxis verfolgt, indem Sie im Sinne des forschenden Lernens eigenständig eine Fragestellung entwickeln und diese unter Bezugnahme auf die in den Vorbereitungs- und Begleitseminaren vermittelten Wissensbestände auf pädagogische Situationen übertragen. Denkbare Aufgaben sind etwa die kriteriengeleitete Beobachtung bestimmter Unterrichtsphänomene (z.B. Fehlerkultur, Unterrichtsstörungen), die prozessbegleitende Analyse von Lernprozessen bei Schüler/innen oder die Auseinandersetzung mit Aufgaben der Schul- und Unterrichtsentwicklung.